Gegen Geld holt sich der wohlhabende Zahntechniker Armando (Alfredo Castro) in einer der gefährlichsten Städte der Welt junge Männer in seine Wohnung. Nicht um mit ihnen zu schlafen, sondern um sie beim Ausziehen zu beobachten - ohne jede Berührung. Einer von ihnen ist der Straßenjunge Elder (Luis Silva). Gleich beim ersten Treffen schlägt er Armando nieder und raubt ihn aus.
Trotzdem sucht Armando weiterhin die Nähe des gutaussehenden Jungen, der sich zunächst nur des Geldes wegen auf ihn einlässt. Nach und nach entwickelt sich eine unerwartete Intimität zwischen den beiden: Alt prallt auf jung, reich auf arm, stößt sich ab und zieht sich wieder an. Während sich Elder zunehmend öffnet und doch durch sein sprunghaftes Verhalten verunsichert, bewahrt Armando einen Rest Distanz...
„Vordergründig geht es hier um unterdrückte, ungelebte Homosexualität, scheinbar um Liebe. Von Nahem betrachtet aber liefert Regisseur Vigas eine scharfsichtige politische Analyse. Mit Gespür fürs Detail entwickelt er die unterschiedlichen Klassensphären: hier Armandos gediegene, holzgetäfelte Wohnung, das mit Büchern und Familienfotos ausstaffierte Domizil eines Mittelständlers voller Möbel aus Teak und Leder; dort Elders unbehauste Existenz zwischen Werkstatt, Schrottplatz und Mietskaserne - und darüber in unerreichbaren Höhen der ominöse Oligarch in seinem gläsernen Bungalow und Büroturm. […]
Der chilenische Schauspielstar Alfredo Castro ('No!', 'El Club') spielt diesen ganz und gar liebesunfähigen Mann mit einem unergründlichen Gesicht, das kaum mehr Ausdruck zulässt als der sorgfältig frisierte Hinterkopf. In denkbar stärkstem Kontrast zu ihm steht der Filmdebütant Luis Silva als ein nicht unattraktives Exemplar jener weltweit zunehmenden Schar junger Männer, die sich, aus welchen Gründen auch immer, willig zu menschlichen Zeitbomben machen lassen - triebgesteuert und ferngelenkt.“ (Jörg Schöning, auf: spiegel.de)
Gegen Geld holt sich der wohlhabende Zahntechniker Armando (Alfredo Castro) in einer der gefährlichsten Städte der Welt junge Männer in seine Wohnung. Nicht um mit ihnen zu schlafen, sondern um sie beim Ausziehen zu beobachten - ohne jede Berührung. Einer von ihnen ist der Straßenjunge Elder (Luis Silva). Gleich beim ersten Treffen schlägt er Armando nieder und raubt ihn aus.
Trotzdem sucht Armando weiterhin die Nähe des gutaussehenden Jungen, der sich zunächst nur des Geldes wegen auf ihn einlässt. Nach und nach entwickelt sich eine unerwartete Intimität zwischen den beiden: Alt prallt auf jung, reich auf arm, stößt sich ab und zieht sich wieder an. Während sich Elder zunehmend öffnet und doch durch sein sprunghaftes Verhalten verunsichert, bewahrt Armando einen Rest Distanz...
„Vordergründig geht es hier um unterdrückte, ungelebte Homosexualität, scheinbar um Liebe. Von Nahem betrachtet aber liefert Regisseur Vigas eine scharfsichtige politische Analyse. Mit Gespür fürs Detail entwickelt er die unterschiedlichen Klassensphären: hier Armandos gediegene, holzgetäfelte Wohnung, das mit Büchern und Familienfotos ausstaffierte Domizil eines Mittelständlers voller Möbel aus Teak und Leder; dort Elders unbehauste Existenz zwischen Werkstatt, Schrottplatz und Mietskaserne - und darüber in unerreichbaren Höhen der ominöse Oligarch in seinem gläsernen Bungalow und Büroturm. […]
Der chilenische Schauspielstar Alfredo Castro ('No!', 'El Club') spielt diesen ganz und gar liebesunfähigen Mann mit einem unergründlichen Gesicht, das kaum mehr Ausdruck zulässt als der sorgfältig frisierte Hinterkopf. In denkbar stärkstem Kontrast zu ihm steht der Filmdebütant Luis Silva als ein nicht unattraktives Exemplar jener weltweit zunehmenden Schar junger Männer, die sich, aus welchen Gründen auch immer, willig zu menschlichen Zeitbomben machen lassen - triebgesteuert und ferngelenkt.“ (Jörg Schöning, auf: spiegel.de)